Feste und Feiern

Feste und Feiern

Seit 1928 gehört der Jodlerklub «Alpenrösli» dem Zentralschweize­rischen Jodlerverband an. Dreimal hatte er die Ehre, ein Verbandsfest durchzuführen.

1932 übertrug der Verband in Luzern, Einsiedeln die Durchfüh­rung des Zentralschweizerischen Jodlerfestes und die Waldstatt obsiegte gegenüber Engelberg. Die einstige Werkhalle der Firma Ochsner war Festhütte. Der Jodlerklub gestaltete den Anlass zu einem prächtigen volkstümlichen und urwüchsigen Fest, das lange in bester Erinnerung in weiten Kreisen geblieben ist. Als umsich­tiger Organisationspräsident konnte Hugo Kürzi-Knobel gewonnen werden.

Am 29. Juli 1951 fand das zweite Zentralschweizerische Jodlerfest in Einsiedeln statt. Mit Urban Hensler konnte ein umsichtiger OK-Präsident für diese arbeitsreiche Aufgabe gefunden werden. Die Wettgesänge wurden im Gesellenhaus und im Theatersaal des Klosters gehalten; die Fahnenschwinger zeigten im Gemeindesaal ihr Können. Die Alphornbläser wiederum stellten sich hinter dem Kloster den Kampfrichtern. Alle Teilnehmer am Einsiedler Jodlerfest waren des Lobes voll. Das Fest fiel mit dem silbernen Klubjubiläum zusammen.

An der Delegiertenversammlung vom 3. Februar 1980 in Wohlhusen wurde über den Festort 1982 entschieden. Einsiedeln unterlag Stans. Zuhanden der Delegiertenversammlung 1981 bewarb man sich in der Folge um die Durchführung des Jodlerfestes 1983. Am 1. Februar 1981 wurde in Escholzmatt zugunsten der beiden Einsiedler Jodler­klubs entschieden. Am 5. September 1982 wurde mit den Vorarbeiten für das Jodlerfest in Einsiedeln begonnen. Die erste Gesamt-OK-Sitzung unter der Leitung des sehr bewährten OK-Präsidenten Walter Lacher fand bereits am 13. Januar 1983 im Hotel Linde statt. Mit drei Gesamt-OK-Sitzungen und 8 Sitzungen des Organisations­stabes wurden die Arbeiten für das Jodlerfest bewältigt.

Als Wettlokale für den Jodelgesang dienten folgende Räumlichkeiten: Dorfzentrum, Theatersaal Kloster, Gemeindesaal und Turnhalle Brüel.

Für das Alphornblasen richtete Alphornbläser Hans Betschart mit seinen Helfern hinter dem Furrenschulhaus einen sehr schönen Wett­kampfplatz ein.

Die Käppelihalle bestand bereits am 12. Mai 1983 (Auffahrtstag) ihre Feuertaufe als «Arena» für die Fahnenschwinger. Unter der Regie des aktiven Fähnlers Fredi Fuchs wurde das «Ausscheidungsfähnle» zur Zufriedenheit aller mustergültig vorbereitet. Auch wäh­rend des eigentlichen Jodlerfestes bot diese Halle den konkurrieren­den Fahnenschwingern ideale Bedingungen.

Für die Fest-Dekoration war Vize-OK-Präsident Franz Kälin, Maler­meister und Aktiv-Mitglied des «Waldstatt-Echos» verantwortlich. Auch das grosse Bühnenbild in der Festhalle wurde durch «Moulerä Fränzel» in der für ihn typischen Art in kurzer Zeit hingezaubert. Auch die schönen Figuren und Signalisationen wurden allseits be­staunt. Die Entwürfe für das Plakat und die Festabzeichen wurden von ihm und Ruedi Bürgler sel. entworfen. Die sehr schönen Fest­abzeichen waren denn auch sehr begehrt.

Das am Samstagabend aufgeführte Festspiel «Am Jodlerfest z’Erlestalde» aus der Feder von Werner Karl Kälin frei nach dem Kapitel «Am Schützenfest z’Erlestalde» (aus dem «Doppelten Matthias und seine Töchter» von Meinrad Lienert) hatte guten Erfolg.

In der Person von Josef Roos-Brunner als oberstem Chef für die Fest­wirtschaft stand die richtige Person am richtigen Platz. Die Jodler, Alphornbläser und Fahnenschwinger wurden in den Hotels und Restaurants verpflegt. Menü: Suppe, Kottelets paniert, Spaghetti und Salat inkl. einem Getränk (zu Fr. 2.50). Gesamtpreis: Fr. 18.50. Der Festkartenpreis betrug Fr. 43.-, bewegte sich also an der untersten Grenze.

Die Fahnenübergabe am Samstag und der Festakt am Sonntag vor der herrlichen Klosterfront zogen viel Volk an. Der herrliche Fest­umzug am Sonntag Nachmittag wurde durch ein heftiges Gewitter jäh abgebrochen. Innert Minuten waren die liebevoll gestalteten Umzugssujets, die Umzugsteilnehmer aber auch sämtliche Zuschauer wie vom Erdboden verschwunden. Dass eine Stunde später wieder eitel Sonnenschein herrschte, war für die vielen Zuschauer wahrlich ein schlechter Trost und der Festkasse schwamm im wahrsten Sinne des Wortes ein schöner Batzen davon! Viele auf der Brüelwiese parkierte Autos mussten in der Folge mittels Traktoren aus dem Morast herausgezogen werden.

Trotz dieses nassen Sonntagmittags war es dank der vielen spontanen Helferinnen und Helfern ein schönes und gut gelungenes Fest. Dank der guten Organisation unseres leider zu früh verstorbenen Ehren­mitgliedes und OK-Präsidenten Walter Lacher ging alles so reibungs­los über die Bühne. Hab Dank, lieber Walter!

Im Jahre 1985 konnte unser OK-Präsident die ZSJV-Fahne seinem Amtskollegen in Sursee übergeben, womit das 39. Zentralschweize­rische Jodlerfest Einsiedeln endgültig nur noch als Erinnerung blieb.

1936 hielt der Schweizerische Jodlerverband in Einsiedeln seine Dele­giertenversammlung ab, bestens durch den Jodlerklub organisiert.

An zahlreichen Eidgenössischen Jodlerfesten hat der Jodlerklub «Alpenrösli» teilgenommen, und fast immer mit einer ausgezeich­neten Kritik; so, um nur einige zu nennen: in Zürich 1930 und 1939, in Interlaken 1933, 1936 in Solothurn, 1971 in Freiburg, 1978 in Schwyz, 1981 in Burgdorf, 1984 in St. Gallen, 1993 in Sarnen, 1996 in Thun und 1999 in Frauenfeld usw. Selten fehlte der Jodler­klub «Alpenrösli» an den Zentralschweizerischen Jodlerfesten; ja, er wagte sich auch an andere interkantonale Feste, wie etwa 1936 ans Ostschweizerische in Chur und 1989 in Rapperswil.

Bei diesen Festen konnten verschiedene Freundschaften mit anderen Klubs geschlossen werden, wie etwa mit dem «Echo von Bern» u. a.

Um die Kosten eines Festbesuches zu bezahlen, wurde schon 1932 eine Reisekasse gegründet. In diese Kasse fielen alle Bussen wegen unentschuldigtem Wegbleiben von den Proben.

So wurde es möglich, dass 1937 der Jodlerklub «Alpenrösli» an der Weltausstellung in Paris teilnehmen konnte. Gute Freunde hatten ein Engagement am Schweizertag ermöglicht. Es hat, so kann dem Be­richt entnommen werden, allen wohl gefallen, «wenn nur die fremde Sprache nicht gewesen wäre!». Eine ganze Woche waren die Einsiedler in Paris (26. Juli bis 3. August 1937).

Jubiläumsfeiern

Sein 25-Jahr-Jubiläum feierte der Klub 1951, wie oben schon er­wähnt, mit der Durchführung des 18. Zentralschweizerischen Jod­lerfestes. Im weitern gab es noch eine klubinterne Feier.

Das 50-Jährige wurde mit einem grossen Festwochenende gefeiert. Das Wochenende vom 25.-27. Juni 1976 stand ganz im Zeichen der Jodler. Am Freitagabend konnten sich die Jungen an der damaligen Tanzmusik «Yaketys» erfreuen. «Für Härz und Gmüet» lautete das Motto am Samstagabend. Mit diversen Formationen wurde einiges an Einsiedler Folklore geboten. Am Festumzug vom Sonntag nahmen nicht weniger als 15 Formationen teil. Das ganze Dorf wurde ge­schmückt, und fast jodlerfestähnlich war der Zuschaueraufmarsch. Ein würdiges Fest, wie der damaligen Presse entnommen werden kann.

Reisen und gesellige Anlässe

Neben der Reise an die Expo in Paris, 1937, seien nur noch die Fahr­ten nach Erkelenz am Rhein erwähnt: 1961 traf man sich dort mit den Schützenbrüdern, die die Jodler vom «Alpenrösli» auf die Tau­sendjahrfeier 1966 eingeladen haben.

1965 machten die deutschen Freunde einen Gegenbesuch in der Waldstatt. Als unvergesslich darf sicher die neuntägige Ungarnreise 1985 bezeichnet werden. Es werden heute noch gar viele Episoden von dieser Reise erzählt. Und reichte das Geld nicht für eine Reise ins Ausland, blieb man bescheiden und machte etwa einen Ausflug nach Zwischenmythen oder auf den Tritt und liess sich von der eigenen Küchenmannschaft verwöhnen.

In den letzten Jahren zog es die «Alpenrösli»-Jodler immer wieder auf den Hirsch hoch über dem Ybrig. Dort besitzt Altdirigent Bruno Hug ein Ferienhaus. Mit Kind und Kegel trifft man sich jeweils im Herbst bei Bruno und es wird das Kameradschaftliche gepflegt.

Die Freundschaft mit dem Schwyzerverein Zürich brachte es mit sich, dass der Jodlerklub «Alpenrösli» mehrmals an den Landsgemeinden der Schwyzervereine aufzutreten hatte, einmal sogar in der Waldstatt selber (1939), dann auf der Ufenau (1937), am Einsiedler Heimat­abend 1944 in der Stadthalle Zürich usw. Mehrmals wurde es auch möglich, dass mit einem Besuch des Ehrenmitgliedes Schwyzerverein Zürich auch ein Auftreten am Radio mitverbunden werden konnte.

Seit zirka 15 Jahren trifft man sich anfangs Adventszeit mit dem «Waldstatt-Echo» zu einem gemeinsamen Klaushock, der jeweils ab­wechslungsweise organisiert wird.

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