(Zeitungsbericht Einsiedler Anzeiger 30.04.2024)
Zu diesem Titel wird verführt, wer am vergangenen Samstag den Jodleroubed des Jodlerklubs Alpenrösli im Zwei Raben geniessen durfte. Aber auch umgekehrt kann sich solches entwickeln, wenn im Vortrag Sangesfreude mitschwingt.
KARL HENSLER
Den alljährlichen Anlass eröffnete mit lüpfiger Handorgelmusik das Duo Anita und Priska, am Bass
von Kari begleitet. Den Jodel-Auftakt machten die Alpenrösli-Jodler mit dem an bun-te Alpweiden
erinnernden Lied «Summerziit». Ihr Präsident Alois Betschart konnte nicht weniger als über zwei
Dutzend Delegationen aus befreundeten Jodelklubs sowie manche Vertretung aus andern
Musikkreisen im prall gefüllten Saal begrüssen. Ein bunt gemischter Volksmusik- Abend, durchmischt
mit Jodel, Schwyzerörgelimusik, von jugendlichen Musikanten vorgetragen, und Alphornklängen
wurde zum Ohrenschmaus für die gut gelaunte Gästeschar.
Örgeli und Alphorn
Die befreundete Gastformation «Alpengruss» aus Äschiried im Berner Oberland
nennt sich wohl wegen ihrer Grösse «Jodlergruppe », nicht wie es sonst üblich ist, Jodelklub. Nicht
weniger als 24 Jodler standen nämlich in ihren Reihen bei deren sehr gut anzuhörenden
Jodelvorträgen.
Zur einen Örgeliformation, sie nennt sich Ybriger-Blitz, ist zu erwähnen, dass die zwei Mädchen und
die beiden Buben die gekonnt vorgetragenen Volkstänze im richtigen Sinn «rocken» lies-sen. Eine
ungewöhnliche Art des Vortrags im Volksmusikbereich. Aber, wie das gespielt wurde, verdankten die
Zuhörerreihen dies mit begeistertem Applaus. Beim «Weidhotteri» hatte man das Gefühl, als ob die
Musik davongaloppieren wollte.
Wohlbekannt ist, dass das Alphornspiel nicht einfach zu meistern ist. Dem klubeigenen Quartett
gelang ein gut zu hörender Vortrag.
Gäste auf der Bühne
Die Gastgruppe zeigte in ihrem Jodel eine stimmlich gut durchmischte Besetzung. Ausgezeichnet
gelangen die Ablösungen bei den Vorjodler-Einsätzen. Zudem glaubt man in ihrem Gesang
richtiggehend Freude am Jodel feststellen zu können. Das Lied «Dr Bärgbach», vom in Jodlerkreisen
bekannten Komponisten Ernst Sommer geschrieben, bewies eine gute und disziplinierte
Probenarbeit.
Das seit 2012 aufspielende Handorgelduo Anita und Priska, von ihrem Vater am Bass begleitet,
erinnert in seiner Vortragsweise an den früher in der Volksmusik für die Tänze oft gehörte «en
gstobne». Nicht wegen des Tempos, sondern weil sie wis-sen, die Musik «lüpfig» ans Ohr des
Zuhörers zu bringen. Dass sie beim bereits einmal in Einsiedeln aufgetretenen und gern gehörten
Jodelklub aus Weggis eine CD-Aufnahme vornehmen durften, weist auf ihre gute Ausbildung und ihr
gekonntes Spiel hin.
Das eine Lied mit «Verlorni Heimat» betitelt, kann als «Schlager» bezeichnet werden, sobald es mit
«Uf de Alpe obe» an unser Ohr klingt.
Tradition hat bei den Alpenrösli- Jodlern ihre reich bestückte Tombola, die dank den Spendern hilft,
die Vereinskasse etwas zu sichern.
Krönender Abschluss
Dass sie sich neben den Gastjodlern zu bestätigen wissen, bewiesen die
einheimischen Jodler zum Beispiel mit dem unter der kundigen Leitung von Marlen Betschart gut
eingeübten «Än liebä Gedanke». Ihr Gesang liess da und dort Erinnerung an frühere Zeiten erwachen.
Das Lied «Es schöns Daheim» weck-te so intensiv Heimat-Wohlgefühle, dass das Publikum eine
Zugabe forderte.
Im «Chüemattli-Jutz» war wiederum das gute Stimm-Material der Gastjodler festzustellen. Auch
bekam der Zuhörer das Gefühl, dass ein gutes Aufeinanderzuhören anscheinend eine liebe Pflicht zu
sein scheint.
Der krönende Abschluss war an diesem musikalisch eindrücklichen Abend der obligate Gesamtchor
der Jodlergruppe Alpengruss zusammen mit dem gastgebenden Jodlerklub «Alpenrösli ». Im Lied
«Bärglerfründe» war leicht die Verbundenheit in der Alpenwelt zu hören. Unausweichlich wurde von den
Zuhörern eine Zugabe gefordert. Dies spendeten die Jodler mit einem Naturjutz. Volksmusik lebt!
Gesamtchor Alpenrösli und Jodlergruppe Alpengruss Äschiried vom Berner Oberland gaben gemeinsam das
Lied «Bärglerfründe» zum Besten.
Foto: Karl Hensler
Quelle: www.einsiedleranzeiger.ch
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